Stuttgarter Zeitung 11.12.2006
Mit Köpfchen zum ersten Auswärtssieg 
FUSSBALL Verbandsligist SV Fellbach gewinnt beim SV Baustetten erstmals diese Saison in der Fremde - 3:o
 
Fellbach. Der SV Fellbach hat es in der Fußball-Verbandsliga doch noch geschafft, vor der Winterpause ein Spiel in der Fremde zu gewinnen. Nach davor sieben sieglosen Auswärtsauftritten hat das Team am Samstagnachmittag den SV Baustetten mit 3:0 (1:0) bezwungen.

Von Gerhard Pfisterer

Frank Weinle und Markus Weiß sind zwei Fußball-Trainer, die ungern ihre Anfangsformation variieren. Wer das Vertrauen der beiden Anführer des SV Fellbach erst einmal erlangt hat, der behält es für gewöhnlich eine Weile. Das beste Beispiel dafür ist Torwart Dustin Munz, der trotz zahlreicher Patzer und Unsicherheiten im Verlauf der ersten Saisonphase in der Verbandsliga nie um seine Aufstellung zwischen den Pfosten bangen musste. Am Samstagnachmittag sind Frank Weinle und Markus Weiß allerdings von ihrer Maxime der Beständigkeit abgewichen und haben eine Ausnahme von der Regel gemacht. Gleich auf vier Positionen haben sie die erste Elf zum Rückrunden-Auftakt beim SV Baustetten im Vergleich zu der 2:5-Niederlage eine Woche davor bei dessen Stadtrivalen FV Olympia Laupheim verändert. "Das war, glaube ich, die größte Umstellung, die wir in unseren viereinhalb gemeinsamen Jahren gemacht haben", sagt Frank Weinle, der den SVF in der dritten Saison mit Markus Weiß trainiert und sich davor bereits zwei Spielzeiten lang beim SC Korb die Arbeit mit dem selben Partner geteilt hatte.
Selbst ihr Spielsystem haben die beiden Fellbacher Anführer für den finalen Auftritt vor der Winterpause überdacht. Adriano Marrazzo kehrte nach einer verletzungsbedingten Pause als Innenverteidiger in die Viererkette zurück, dafür rückte der eigentliche Abwehrchef Bartosz Stawski als zweiter defensiver Mittelfeldspieler neben Kapitän Steffen Eberle vor. "So hatten wir wirklich schon lange nicht mehr gespielt", sagt Frank Weinle. Auf den Außenpositionen verteidigten zudem wieder Kürsat Göktas und Moritz Fleischer. Und im Angriff erhielt Welid Hossen eine Chance von Beginn an, die der Libanese nutzte - mit Köpfchen. In der 18. Minute köpfte er den Ball nach einer Hereingabe von Moritz Fleischer von der linken Seite aus zwölf Meter Entfernung zum 1:0 für den SVF ein. Nachdem Nico Hinderer es ihm nach einer Freistoß-Flanke von Kürsat Göktas aus kürzerer Distanz nachgetan (75.) und der Baustetter Philipp Birk-Braun nach einem groben Foul an Zoran Cutura die Rote Karte gesehen hatte (76.), stellte Welid Hossen in der 82. Minute nach einem Spielzug über Adis Skenderovic und Steffen Eberle mit seinem fünften Saisontor auch noch den 3:0-Endstand her - richtig, per Kopf.
"Wir wollten vom System her mit Flanken von außen spielen - und das haben wir erfolgreich getan", sagt SVF-Trainer Frank Weinle. "Wir mussten auswärts einfach mal was anderes probieren, und das hat perfekt funktioniert." Denn bei den sieben Auftritten in der Fremde davor hatten die Fellbacher nur einen Punkt verbuchen können. Bis Frank Weinle und Markus Weiß eine Ausnahme von der Regel gemacht haben.

SV Fellbach: Munz - Göktas, Hinderer, Marrazzo (46. Lösch), Fleischer, Eberle, Stawski, Vulcano (54. von Manstein), Cutura, Skenderovic (87. Capasso), Hossen.

zum Artikel von der Schwäbischen Zeitung