Böblinger Bote 23.10.2006
 Aufatmen nach Aufholjagd im Aufsteigerduell

Hildrizhausen - Die Remiskönige haben wieder zugeschlagen. Gegen den Mitaufsteiger aus dem Laupheimer Vorort Baustetten reichte es dem TSV Hildrizhausen gestern in der Fußball-Verbandsliga zu einem schwer erkämpften 2:2-Unentschieden.

Trainer Uli Eipper war hinterher sichtlich froh: "Mit dem einen Punkt müssen wir zufrieden sein, denn wäre es bei dem Zwischenstand von 0:2 geblieben, hätten die Gäste den Abstand zu uns auf sieben Punkte erweitert. Und den noch wettzumachen, wäre richtig schwer."
Dass seine Mannschaft daheim einfach nicht mehr richtig in die Gänge findet, in der Lage ist, das Spiel zu bestimmen, ist ihm dabei nicht verborgen geblieben. "In dieser Klasse ist jeder Gegner extrem gefährlich. Da darf man nicht zu viel auf Offensive setzen, zeigen, sonst erlebt man schnell eine unliebsame Überraschung."
Und davon können die Hildrizhauser nach dem Abpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Iby (Neuhausen) ein Liedchen singen, denn die Gäste legten vom Anpfiff weg ein hohes Tempo vor. Dabei hatte Uli Eipper seine Truppe bestens eingestellt. Christian Saile sollte die Kreise von Torjäger Florian Hartmann einengen, Philipp Zwirner musste den lauffreudigen Erhan Ayten herunterbremsen. Dies gelang den beiden Abwehrrecken weitgehend, trotzdem stellte das flexible Mittelfeld der Gäste die Hausherren vor etliche Probleme, die schon frühzeitig zu Toren hätten führen können. Als Zwirner etwas ungestüm attackierte und sein Gegenspieler prompt zu Fall kam, zeigte sich der Unparteiische gnädig und ließ weiterspielen. Nach zehn Minuten hatten die Baustettener bereits den Torschrei auf den Lippen, als sich Hartmann durchgesetzt hatte und blitzschnell abschloss. Das Tornetz wackelte verdächtig, aber nur weil Hanjo Kemmler in höchster Not auf der Torlinie klärte und anschließend selbst in den Maschen hing.
Die Gastgeber benötigten beinahe eine halbe Stunde, um sich in den Vordergrund zu spielen. Einen Wagner-Schuss parierte Markus Lemke im Gäste-Tor reaktionsschnell, ein Kopfball von Florian Eipper verfehlte nur knapp das Gehäuse. Hildrizhausens bester Akteur, Schlussmann Markus Bauer, zeigte dann einen schier unglaublichen Reflex, als er eine Ayten-Schuss noch entschärfte.
Zu diesem Zeitpunkt besaßen die Gäste eindeutige Vorteile, die sie in der 36. Minute zur Führung ausnutzten. Imre Toth verlor im Mittelfeld die Kugel, dann ging alles blitzschell. Nikolaos Liolios spazierte unbedrängt durch das geöffnete Mittelfeld, und sein abschließender Flachschuss rauschte unhaltbar in die Maschen. Die Antwort der Gastgeber fiel bescheiden aus. Außer einem gelungenen Doppelpass zwischen Hanjo Kemmler und Florian Eipper gab es im ersten Durchgang nichts zu bestaunen.
Die zweite Hälfte wurde dafür dramatisch. Zunächst drängten die Gäste auf die schnelle Vorentscheidung, die ihnen auch gelang, als Verteidiger Klaus Romer nach einem Eckstoß freistehend zum 2:0 einköpfte. Doch der TSV Hildrizhausen kämpfte sich nochmals heran. Der eher offensiv ausgerichtete Benjamin Schiffner sollte Armin Mahrla ersetzen, außerdem setzte der erfahrene Imre Toth mit seinem souverän herausgespielten Anschlusstreffer das Signal zu einem vehementen Schlussspurt.
Weiterer Schachzug von Uli Eipper, der aufging: Hanjo Kemmler rückte ins Mittelfeld vor. Er wurde zum Dauerrenner, nichts und niemand schien ihn aufhalten zu können. Den verdienten Lohn für seinen Rieseneinsatz durfte er in der 85. Minute einkassieren. Aus etwa 30 Metern hatte er, eher aus Verzweiflung, abgezogen, der gegnerische Keeper bekam den Ball nicht zu fassen - 2:2. An einem feinen Freistoßtrick war er zusammen mit André Gonsior ebenfalls beteiligt, außerdem verfehlte er das Ziel nur um Zentimeter.
Mit dem 2:2 war wenigstens ein Punkt gerettet.

TSV Hildrizhausen: Bauer, Saile, S. Gonsior, Zwirner, Kemmler, Mahrla (55. Schiffner), Steger, Toth (63. Gomringer), A. Gonsior, Wagner, Eipper. 
Schiedsrichter: Iby (Neuhausen). 
Zuschauer: 300. Tore: 0:1 Liolios (35.), 0:2 Romer (51.), 1:2 Toth (56.), 2:2 Kemmler (85.).

zum Bericht der Schwäbischen Zeitung