Aufatmen nach
Aufholjagd im Aufsteigerduell
Hildrizhausen - Die Remiskönige haben
wieder zugeschlagen. Gegen den Mitaufsteiger aus dem Laupheimer Vorort
Baustetten reichte es dem TSV Hildrizhausen gestern in der Fußball-Verbandsliga
zu einem schwer erkämpften 2:2-Unentschieden.
Trainer Uli Eipper war hinterher sichtlich
froh: "Mit dem einen Punkt müssen wir zufrieden sein, denn wäre
es bei dem Zwischenstand von 0:2 geblieben, hätten die Gäste
den Abstand zu uns auf sieben Punkte erweitert. Und den noch wettzumachen,
wäre richtig schwer."
Dass seine Mannschaft daheim einfach nicht
mehr richtig in die Gänge findet, in der Lage ist, das Spiel zu bestimmen,
ist ihm dabei nicht verborgen geblieben. "In dieser Klasse ist jeder Gegner
extrem gefährlich. Da darf man nicht zu viel auf Offensive setzen,
zeigen, sonst erlebt man schnell eine unliebsame Überraschung."
Und davon können die Hildrizhauser
nach dem Abpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Iby (Neuhausen)
ein Liedchen singen, denn die Gäste legten vom Anpfiff weg ein hohes
Tempo vor. Dabei hatte Uli Eipper seine Truppe bestens eingestellt. Christian
Saile sollte die Kreise von Torjäger Florian Hartmann einengen, Philipp
Zwirner musste den lauffreudigen Erhan Ayten herunterbremsen. Dies gelang
den beiden Abwehrrecken weitgehend, trotzdem stellte das flexible Mittelfeld
der Gäste die Hausherren vor etliche Probleme, die schon frühzeitig
zu Toren hätten führen können. Als Zwirner etwas ungestüm
attackierte und sein Gegenspieler prompt zu Fall kam, zeigte sich der Unparteiische
gnädig und ließ weiterspielen. Nach zehn Minuten hatten die
Baustettener bereits den Torschrei auf den Lippen, als sich Hartmann durchgesetzt
hatte und blitzschnell abschloss. Das Tornetz wackelte verdächtig,
aber nur weil Hanjo Kemmler in höchster Not auf der Torlinie klärte
und anschließend selbst in den Maschen hing.
Die Gastgeber benötigten beinahe eine
halbe Stunde, um sich in den Vordergrund zu spielen. Einen Wagner-Schuss
parierte Markus Lemke im Gäste-Tor reaktionsschnell, ein Kopfball
von Florian Eipper verfehlte nur knapp das Gehäuse. Hildrizhausens
bester Akteur, Schlussmann Markus Bauer, zeigte dann einen schier unglaublichen
Reflex, als er eine Ayten-Schuss noch entschärfte.
Zu diesem Zeitpunkt besaßen die Gäste
eindeutige Vorteile, die sie in der 36. Minute zur Führung ausnutzten.
Imre Toth verlor im Mittelfeld die Kugel, dann ging alles blitzschell.
Nikolaos Liolios spazierte unbedrängt durch das geöffnete Mittelfeld,
und sein abschließender Flachschuss rauschte unhaltbar in die Maschen.
Die Antwort der Gastgeber fiel bescheiden aus. Außer einem gelungenen
Doppelpass zwischen Hanjo Kemmler und Florian Eipper gab es im ersten Durchgang
nichts zu bestaunen.
Die zweite Hälfte wurde dafür
dramatisch. Zunächst drängten die Gäste auf die schnelle
Vorentscheidung, die ihnen auch gelang, als Verteidiger Klaus Romer nach
einem Eckstoß freistehend zum 2:0 einköpfte. Doch der TSV Hildrizhausen
kämpfte sich nochmals heran. Der eher offensiv ausgerichtete Benjamin
Schiffner sollte Armin Mahrla ersetzen, außerdem setzte der erfahrene
Imre Toth mit seinem souverän herausgespielten Anschlusstreffer das
Signal zu einem vehementen Schlussspurt.
Weiterer Schachzug von Uli Eipper, der aufging:
Hanjo Kemmler rückte ins Mittelfeld vor. Er wurde zum Dauerrenner,
nichts und niemand schien ihn aufhalten zu können. Den verdienten
Lohn für seinen Rieseneinsatz durfte er in der 85. Minute einkassieren.
Aus etwa 30 Metern hatte er, eher aus Verzweiflung, abgezogen, der gegnerische
Keeper bekam den Ball nicht zu fassen - 2:2. An einem feinen Freistoßtrick
war er zusammen mit André Gonsior ebenfalls beteiligt, außerdem
verfehlte er das Ziel nur um Zentimeter.
Mit dem 2:2 war wenigstens ein Punkt gerettet.
TSV Hildrizhausen: Bauer, Saile, S.
Gonsior, Zwirner, Kemmler, Mahrla (55. Schiffner), Steger, Toth (63. Gomringer),
A. Gonsior, Wagner, Eipper.
Schiedsrichter: Iby (Neuhausen).
Zuschauer: 300. Tore: 0:1 Liolios
(35.), 0:2 Romer (51.), 1:2 Toth (56.), 2:2 Kemmler (85.). |