Von Baustetter Feiern und Rots Frust Von Andreas Wagner und Reiner Schick Je näher das Ende der Fußball-Saison
rückt, desto mehr Entscheidungen sind gefallen. Als vierter Meister
im Bezirk Riß gesellte sich am Wochenende der SV Baustetten II zu
den bereits feststehenden Kreisliga-Titelträgern SV Eberhardzell,
TSG Achstetten II und SV Aßmannshardt. Auch am Tabellenende, wo es
für die Betroffenen weniger erfreulich ist, sind schon etliche Würfel
gefallen. So steht nach dem TSV Attenweiler mit dem FV Rot ein zweiter
Absteiger fest.
Nach dem Spiel, das die Baustetter noch ernst nehmen – Baur: „Es werden viele Zuschauer da sein, und bei einem Sieg feiert es sich besser als bei einer Niederlage“ – startet ein Autokorso durch den Ort. Mit dabei soll der WM-Bus des SV Reinstetten sein, den die Baustetter anmieten. Der Bus ist mit seiner Plattform eignet sich für Triumphfahrten aller Art. Die noch triumphaler ausfallen könnte, sollte die Verbandsliga-Mannschaft des SV Baustetten, die vor der „Zweiten“ gegen Kirchheim antritt, den Verbleib in der Liga sichern. Markus Baur hofft, dass es so kommt: „Das wäre ideal, wenn die Erste das schaffen würde.“ So ein Abstiegskampf ist eine nervenaufreibende Sache, und da wundert es wenig, dass bei manchen Spielern mitunter die Nerven blank liegen. Seit Sonntag steht der FV Rot als Absteiger aus der Kreisliga A, Staffel 2, fest, und FVR-Torjäger Ralf Seifert machte diese Tatsache offenbar derart zu schaffen, dass er bei der 1:3-Niederlage in Stafflangen erst seinen Gegenspieler, dann den Schiedsrichter mit unfeinen Worten bedachte und dafür sozusagen doppelt „Rot“ sah. Erst den entsprechenden Karton vom Schiedsrichter, dann selber vor Zorn. Beim Verlassen des Spielfeldes trat er, beschimpft von den gegnerischen Zuschauern, mit derartiger Wucht gegen eine Werbebande, dass in dieser ein tiefes Loch klaffte – ganz nach dem Vorbild Jürgen Klinsmann, der einst nach einer Auswechslung beim FC Bayern München eine Werbetonne zertrümmerte. Während Klinsi später Bundestrainer, WM-Dritter und -Bundesverdienstkreuzträger wurde, löste Seifert mit seiner Tat bloß einige Zuschauer-Tumulte und eine Schadensersatzforderung des SV Stafflangen aus. Ungerechte Fußball-Welt. Der Torjäger fehlt dem FV Rot nun am letzten Spieltag am kommenden Samstag im Rottalderby gegen den SV Burgrieden, was den noch gegen den Abstieg kämpfenden Gästen durchaus entgegen kommen dürfte. Beide Teams trafen vor wenigen Jahren schon einmal in einem wichtigen Spiel aufeinander, und damals hätte der SV Burgrieden die Roter mit einem Sieg in die Kreisliga B stürzen können. Hartnäckig hält sich in diesem Zusammenhang das Gerücht, dass der in Rot geborene Pfarrer Moosmayer damals während der Heiligen Messe in Burgrieden den SVB gewissermaßen um Gnade für den FVR gefleht hatte. Jetzt ist man im unteren Rottal auf Hochwürdens Fronleichnams-Predigt gespannt. |