"Serienhelden" feiern
Herbstmeisterschaft
FUSSBALL-VERBANDSLIGA / Eitel Sonnenschein
an der Jesinger Allee nach 3:0 des VfL Kirchheim über den SV Baustetten
Perfekter Tag für die Verbandsliga-Fußballer
des VfL Kirchheim: Strahlender Sonnenschein begleitete den Tabellenführer
beim verdienten 3:0 (1:0) über Neuling SV Baustetten zur Herbstmeisterschaft.
REIMUND ELBE
KIRCHHEIM Perfekt war der Tag allerdings
in erster Linie aus ergebnistechnischer und meteorologischer Sicht. Ansonsten
quälten sich die Kirchheimer gehörig auf dem schwer bespielbaren,
ungepflegt wirkenden Stadiongeläuf. VfL-Trainer Michael Rentschler
zeigte großes Verständnis für die ein oder andere Unzulänglichkeit
seines Teams: "Wenn du als Gastgeber auf so einem Platz das Spiel machen
musst, kannst du nicht mehr von einem Heimvorteil reden", sinnierte der
Trainer des Spitzenreiters in der Pressekonferenz.
Dass es für den VfL gegen die zu durchsichtig
agierenden Gäste phasenweise trotzdem eng wurde, lag jedoch auch an
der ein oder anderen Nachlässigkeit im eigenen Team. Zwar führten
die Kirchheimer recht schnell 1:0 Coskun Isci hatte einen Foulelfmeter
verwandelt (Mittelfeldspieler Alban Meha war zuvor gelegt worden) mit einem
Spannschuss ins linke obere Toreck doch das tat den Teckstädtern nur
bedingt gut. Viel zu oft verzettelten sich die VfL-Kicker in Folge in Mittelfeld
und Abwehr, rieben sich nicht nur einmal in überflüssigen Zweikämpfen
auf. Dazu kam, dass den Baustettenern selten mehr einfiel, als die Kugel
weit nach vorne zu dreschen.
Bemerkenswert: Ausgerechnet der ansonsten
so zuverlässige VfL-Kapitän Mario Grimm wäre fast zum Spaßverderber
für sein Team geworden. Zweimal passte der 27-Jährige Mitte der
ersten Halbzeit vor dem eigenen Strafraum den Ball einem SVB-Spieler direkt
vor die Füße, in beiden Situationen mussten der überzeugende
Kirchheimer Torwart Patrick Gühring sowie Grimms Abwehrkollegen in
höchster Not retten. Was für die Zuschauer nach Blackouts des
Spielers aussah, stellte sich nach dem Match von einer ganz anderen Seite
dar. Der VfL-Abwehrchef hatte sich nämlich in der Anfangsphase bei
einer Offensivaktion die linke Gesichtshälfte geprellt. "Ich habe
danach auf dem linken Auge nur noch undeutlich gesehen", rekapitulierte
Grimm nach dem Abpfiff, "doch nachdem schon Andreas Mayer angeschlagen
war, wollte ich die Mannschaft nicht im Stich lassen."
Zwar marschierte der Kapitän noch lange
nach dem Schlusspfiff etwas mürrisch ("solche Fehler dürfen mir
trotzdem nicht passieren") durch das Gelände an der Jesinger Allee.
Doch der Sieg war trotz der Fehler nur selten ernsthaft in Gefahr. Zum
einen ließen die VfL-Defensivkräfte den Baustettenern insgesamt
nur wenige Chancen zu, zum anderen sorgte die Kirchheimer Offensivabteilung
pünktlich zum Beginn der Schlussphase für klare Verhältnisse.
Der eingewechselte Feriz Meha schloss zunächst
eine finessenreiche Offensivaktion über mehrere Stationen mit einem
Schlenzer aus sechs Metern zum 2:0 ab. Nicht einmal sechzig Sekunden später
traf Elfmeter-Verwandler Isci mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze
ins linke untere Toreck. Die wackeren Baustettener waren bedient und die
Kirchheimer vergaben in Folge noch einige Hochkaräter.
So bleiben die Serienhelden aus der Teckstadt
auf Titelkurs. Seit dem 21. Oktober (0:1 in Dorfmerkingen) ist der VfL
ungeschlagen. Zudem hat der VfL ein Stück Verbandsligageschichte geschrieben:
Erstmals in der Historie der höchsten württembergischen Fußball-Liga
schloss eine Mannschaft die Vorrunde ohne ein einziges Gegentor vor heimischem
Publikum ab. Für die Statistiker: Den letzten Gegentreffer (in einem
Punktspiel) kassierten die Kirchheimer am 27. Mai 2006 beim 3:3 gegen die
Sportvereinigung Böblingen es war der letzte Verbandsliga-Spieltag
der vergangenen Saison.
VfL Kirchheim: Gühring Kutscher,
Mayer (46. Heilemann), Grimm, Eisenhardt A. Meha, Raspe, Er, Heilemann,
Isci (77. Akdag) Santos- Araujo (55. F. Meha).
SV Baustetten: Lemke Liolios, Scheffold,
Fresz (61. Birk-Braun), Böhringer Buck, Baki (79. Divic), Melichercik,
Romer Hartmann (79. Bonsignore), Ayten.
Tore: 1:0 Isci (19./Foulelfmeter),
2:0 F. Meha (73.), 3:0 Isci (74.).
Gelbe Karten: Polat, Raspe, Mayer
Scheffold, Hartmann.
Zuschauer: 250.
Schiedsrichter: Volker Stellmach
(Bühlerzell) leistete sich (zu) viele kleine Fehler in der Bewertung
von Zweikämpfen und konnte deshalb nur bedingt überzeugen. |